Staubwolken
Staubwolken bestehen aus Graphiten (Kohlenstoffverbindungen) und Silikaten (Verbindungen mit O, Fe, Mg, Si: [Fe, Mg] SiO3, [Fe, Mg]2, SiO4). Diese Elemente wurden durch Kernfusion in früheren Sterngenerationen erzeugt und von diesen Sternen im Laufe ihrer Entwicklung an das umgebende interstellare Medium (ISM) abgegeben. Der interstellare Staub ist für die Sternentstehung wichtig, weil er vor allem im nahen und fernen Infrarot sehr viel Energie abstrahlt und somit ganz wesentlich für die Kühlung des ISM verantwortlich ist; denn nur durch Abkühlung kann das interstellare Gas (durch seine Schwerkraft) wieder komprimiert werden, um dann neue Sterngenerationen hervorzubringen.

Staubwolke L1177
Maksutov-Newton,
Canon 1100Da, 21.4 Stunden
Die Staubwolke L1177 ist nach dem von Beverley T. Lynds (Steward Observatory, University of Arizona) im Jahre 1965 publizierten CATALOGUE OF BRIGHT NEBULAE benannt. Sie reflektiert das Licht einiger sehr heller Sterne, ist aber auch teilweise etwas transparent. In ihrem östlichen Teil erkennt man eine fächerförimge Lichterscheinung, die dem Staubnebel überlagert ist. Hier handelt es sich um ein klassisches Beispiel eines neu entstehenden Sterns (sog. Protostern), der entlang seiner Rotationsachse konusförmig Materie in den interstellaren Raum abbläst (der Gegenkonus ist nicht sichtbar, wahrscheinlich, weil er auf dieser von uns abgewandten Seite vom davorliegenden Staub verdeckt wird). Dieser Prozeß ist unabdingbar, weil der entstehende Stern auf diese Weise effizient Drehimpuls abgeben kann; denn nur so kann er weiter kontrahieren, damit in seinem Innern eine genügend hohe Materiedichte zustande kommt, sodaß irgendwann Kernfusion einsetzen kann!
